Jahrelang verschafft sich Zsa Zsa Gabor mit ihren Affären, ihrem extravaganten Lebensstil und der Liste von Ehemännern in den Klatschspalten einen festen Platz. Ihre persönlichen Weisheiten über Männer und ihre divenhafte Art machen sie zum Superstar der fünfziger Jahre. Sie ist siebenmal verheiratet, Multimillionärin und schon zu Lebzeiten eine Legende
Zsa Zsa Gabor wird als Zsuzsanna Gábor Sari am 6. Februar 1917 in der ungarischen Hauptstadt Budapest geboren. Sie ist die Tochter des jüdisch-ungarischen Gardeoffiziers Vilmos Gabor und der Schauspielerin Jólie Sari. Ihr Geburtsjahr hält Zsa Zsa Gabor streng geheim – Angaben dazu schwanken zwischen 1916 und 1926. Ihre Jugend verbringt das junge Mädchen in Lausanne, wo sie die “Madame Subilias Schule für Höhere Töchter” besucht. Die drei Gabor-Schwestern gelten als überaus attraktiv und pflegen einen extravaganten Lebensstil in der Budapester Gesellschaft. 1936 wird Zsa Zsa Gabor auf einem Schönheitswettbewerb zur “Miss Ungarn” gewählt, wodurch sie in ihrer Heimat erste Popularität erfährt. In Wien wird Zsa Zsa Gabor dann von Richard Tauber, der ihr eine Rolle in seiner Operette “Der Singende Traum” anbietet, entdeckt – dort gibt sie ihr Bühnendebüt. Anschließend geht die angehende Schauspielerin nach Budapest zurück und heiratet 1937 den türkischen Diplomaten und Schriftsteller Burhan Belge. 1941 wird die Ehe wieder geschieden. Im selben Jahr reist sie zu ihrer älteren Schwester Eva nach Hollywood, um dort eine Karriere als Schauspielerin zu starten.
1942 heiratet Zsa Zsa Gabor in zweiter Ehe den Hotelier Conrad Hilton. Sie werden Eltern der einzigen Tochter Constance Francesca Hilton. Diese Ehe wird 1947 wieder geschieden. Von 1949 bis 1954 ist die Schauspielerin in dritter Ehe mit dem Schauspieler George Sanders verheiratet. Nach der Scheidung ehelicht George Sanders Gabors Schwester Magda. 1964 tritt Zsa Zsa Gabor erneut vor den Traualtar und gibt dem Industriellen und Finanzberater Herbert Hunter das Ja-Wort, die Scheidung erfolgt zwei Jahre später. Von noch kürzerer kurzer Dauer ist dann die 1966 geschlossene Verbindung mit dem Geschäftsmann Joshua S. Cosden Jr., die nur bis 1967 hält. 1975 folgt die Ehe mit dem Designer der Barbie-Puppe, Jack W. Ryan, nach der Scheidung 1976 kommt ein Jahr später der Anwalt Michael O’Hara an die Reihe, mit dem sie es bis 1982 aushält. 1982 hält Zsa Zsa Gabor eine Heiratszeremonie mit Felipe de Alba ab. Diese Heirat ist von zweifelhafter Legalität, da die Schauspielerin noch mit Michael O’Hara verheiratet ist und die Zeremonie zwar von einem Schiffskapitän, jedoch nicht in internationalen Gewässern abgehalten wird. Die Ehe, die im übrigen nur einen Tag dauert, ist darum aus mehreren Gründen ungültig und muß darum nicht annulliert werden. 1986 heiratet sie in siebter Ehe den adoptierten deutschen Prinz Frédéric von Anhalt.
Mit ihren Sprüchen trifft Zsa Zsa Gabor stets ins Schwarze. Auf die Frage von Journalisten, wie viele Ehemänner sie nun wirklich hatte, antwortet sie schlagfertig: “Meinen Sie, abgesehen von meinen eigenen?” Ihr Millionenvermögen erklärt sie so: “Ich bin eine großartige Haushälterin. Jedes Mal, wenn ich einen Mann verlasse, behalte ich sein Haus”. Glaubt man der Diva, so läßt sie John F. Kennedy, Elvis Presley und Henry Fonda abblitzen, hat aber eine Affäre mit Frank Sinatra
In den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts wirkt Zsa Zsa Gabor in etwa fünfzig zumeist kleineren Filmen und in zahlreichen Fernsehproduktionen mit. In “Moulin Rouge” (1952) darf sie unter der Regie von John Houston ihren Co-Star José Ferrer verführen, aber in weiteren Hollywoodfilmen wie “Lili” und dem Science-Fiction-Streifen “In den Krallen der Venus” ist sie in Nebenrollen meist nur schönes Dekor. “Zsa Zsa Gabor war während des gesamten Films sehr schwierig. Der Produzent kam nach der Hälfte der Drehzeit mit Magengeschwüren ins Krankenhaus. Ich blieb zurück und musste allein mit ihr fertig werden, und sie verursachte auch mir fast Magengeschwüre. Es störte mich immer, dass sie die Einzige war, die mit ausländischem Akzent redete” so der Regisseur von “Queen From Outerspace” (“In den Krallen der Venus”, 1958).
Zsa Zsa Gabor, die über sich selbst sagt, “Ich habe keinen Mann so sehr gehasst, dass ich ihm seine Diamanten zurückgegeben habe” und “Ein Mädchen muss aus Liebe heiraten und so oft heiraten, bis sie sie gefunden hat”, scheint das Motto “Jede Publicity ist gute Publicity” verinnerlicht zu haben. Bekannter als durch ihre schauspielerischen Fähigkeiten wird sie durch ihre unzähligen Affären. Ihre Skandale und Scheidungen sind stets ein gefundenes Fressen für die Klatschspalten. Längere Zeit ist sie Reisebegleiterin des dominikanischen Diplomaten und Playboys Porfirio Rubirosa, dessen ungewöhnlicher Lebensstil gleichfalls die Spalten der Unterhaltungspresse füllt. Großes Aufsehen erregt sie 1958, als sie von Ralph Trujillo – dem Sohn des später ermordeten Präsidenten und Diktators der Dominikanischen Republik – einen Chinchillapelz im Wert von 17000 Dollar und ein Auto für 8000 Dollar als Geschenk erhält. Angesichts solcher Freigebigkeit stellen Abgeordnete im amerikanischen Repräsentantenhaus den Antrag, die amerikanische Auslandshilfe für die Dominikanische Republik einzustellen.
1996 steht die Schauspielerin für “Die Brady Family 2″ zum letzten Mal vor der Kamera.
2002 ist Zsa Zsa Gabor in einen Verkehrsunfall verwickelt, in dessen Folge sie an den Rollstuhl gefesselt ist. 2005 erleidet sie einen Schlaganfall. Zsa Zsa Gabor lebt heute zurückgezogen in einer 47-Zimmer-Villa in Bel Air im Nobelviertel von Los Angeles, die einst Elvis Presley gehörte.