Bekannt wird sie als zerbrechliche Kindfrau im Thriller „Rosemaries Baby“ und durch Rollen in zahlreichen Filmen ihres Ex-Ehemannes Woody Allen – Mia Farrow kann auf eine reichhaltige Karriere zurückblicken, sie ist auf dem ersten Titelblatt des „People Magazine“ abgebildet und das erste weibliche Mitglied der ruhmreichen Londoner Royal Shakespeare Company. Heute setzt sie sich weltweit als Unicef-Botschafterin für die Rechte sozial Benachteiligter ein
Mia Farrow wird am 9. Februar 1945 als Maria de Lourdes Villiers Farrow als drittes von sieben Kindern in Los Angeles geboren. Sie ist die Tochter des australischen Schriftstellers, Schauspielers und Regisseurs John Farrow und der irisch-stämmigen Schauspielerin Maureen O’Sullivan – bekannt als „Jane“ aus einigen „Tarzan“-Filmen. Sie wächst streng katholisch im kalifornischen Beverly Hills auf und hegt eine Zeit lang den Wunsch, Nonne zu werden.
Mit neun Jahren erkrankt Mia Farrow an Polio, erholt sich jedoch vollständig von der Krankheit. Inmitten der Glanzwelt von Hollywood hat Mia Farrow von klein auf durch ihre Eltern Kontakte zu zahlreichen Berühmtheiten. Als junges Mädchen besucht sie Internate in Madrid und London sowie die Marymount School in Los Angeles. Ihr Bühnendebüt gibt sie in einer Schüleraufführung – gegen den Willen ihres Vaters nimmt sie in New York Unterricht in Gesang, Tanz und Schauspielkunst, während ihre Mutter am Broadway auftritt.
Schon wenig später ist Mia Farrow 1963 selbst auf der Bühne zu sehen – in der Off-Broadway-Produktion „The Importance Of Beeing Ernest“. Danach spielt sie in der amerikanischen TV-Serie „Peyton Place“ neben Ryan O’Neil und wird durch ihre Darstellung in ganz Amerika bekannt. Ihr Kinodebüt hat sie 1964 in „Guns At Batasi“ („Schüsse in Batasi“).
Für Schlagzeilen sorgt Mia Farrow 1966, als sie mit einundzwanzig Jahren den knapp dreißig Jahre älteren Frank Sinatra heiratet. Die Ehe wird jedoch schon nach zwei Jahren geschieden. 1968 feiert Mia Farrow ihren größten Erfolg – im Horror-Thriller von Roman Polański „Rosemary’s Baby“ („Rosemaries Baby“) kann man sie nach einer Vorlage von Ira Levin in der Rolle der verängstigten, schwangeren Rosemary Woodhouse neben John Cassavates und Ruth Gordon sehen. Für ihre überzeugende Darstellung erhält sie in Großbritannien die Auszeichnung „Beste Schauspielerin des Jahres“. Danach zieht sich Mia Farrow vorübergehend aus dem Filmgeschäft zurück, schließt sich der Hippie-Bewegung an und verbringt mit ihrer Schwester Prudence einige Zeit in Indien.
1969 spielt Mia Farrow an der Seite von Dustin Hoffman und Olympia Dukakis in „John And Mary“ („John und Mary“), 1972 sieht man sie mit Jean-Paul Belmondo in „Docteur Popaul“ („Der Halunke“), 1974 spielt sie neben Robert Redford in „The Great Gatsby“ („Der große Gatsby“) und 1978 an der Seite von Bette Davis, Peter Ustinov, Maggie Smith, David Niven und Jane Birkin im Agatha-Christie-Thriller „Death On The Nile“ („Tod auf dem Nil“). 1981 wird Mia Farrow die Lebensgefährtin von Woody Allen – unter seiner Regie hat sie ihren endgültigen Durchbruch und avanciert binnen kürzester Zeit zu seiner Muse. Insgesamt drehen die beiden dreizehn Filme, wie „A Midsummer Night’s Sex Comedy“ (1982), „Zelig“ (1983), „Broadway Danny Rose“ (1984), „The Purple Rose Of Cairo“ (1985) mit Dianne Wiest, „Hannah And Her Sisters“ („Hannah und ihre Schwestern“, 1986) neben Michael Caine, „September“ (1987), „Radio Days“ (1987), „Crimes And Misdemeanors“ („Verbrechen und andere Kleinigkeiten“, 1989) neben Martin Landau und Anjelica Huston, „Alice“ (1990), „Shadows And Fog“ („Schatten und Nebel“) an der Seite von John Malkovich und Madonna und „Husbands And Wives“ („Ehemänner und Ehefrauen“, 1992) mit Judy Davis und Liam Neeson
Nach der Trennung von Woody Allen kann Mia Farrow nicht mehr an ihre alten Erfolge anknüpfen – 1993 steht sie neben Joan Plowright für „Widows’ Peak“ („Die Witwen von Widows Peak“), 1995 mit Antonio Banderas für „Miami Rhapsody“, 1995 für „Reckless“ („Wer hat Angst vorm Weihnachtsmann?“), 1996 für „Angela Mooney“, 1999 für „Coming Soon“ (1999), 2004 für „The Last Unicorn“ („Das letzte Einhorn“) und 2006 für die Neuverfilmung von „The Omen“ („Das Omen“) vor der Kamera.
Zuletzt spielt Mia Farrow in „Fast Track“ („Dein Ex − Mein Albtraum“, 2006), in „Be Kind Rewind“ („Abgedreht“, 2011) neben Jack Black und in der dreiteiligen Reihe „Arthur et les Minimoys“ („Arthur und die Minimoys“, 2006 – 2010).
1970 heiratet Mia Farrow den Musiker André Previn, mit dem sie sechs Kinder hat, drei davon sind adoptiert. Nach der Scheidung wird sie die Lebensgefährtin von Woody Allen, ohne ihn jedoch zu heiraten – mit ihm hat sie ein weiteres Kind sowie drei Adoptivkinder. Insgesamt hat Mia Farrow zehn Kinder adoptiert und vier eigene Kinder. Die Trennung von Woody Allen sorgt für monatelangen Pressewirbel aufgrund der neuen Beziehung Woody Allens zu Mia Farrows Adoptivtochter Soon-Yi.
Mia Farrow ist UN-Sonderbotschafterin zur Ausrottung von Polio. Auch reist sie mehrfach in die sudanesische Konfliktregion Darfur, um auf dortige Menschenrechtsverstöße aufmerksam zu machen. 2010 sagt sie vor dem Sondergerichtshof für Sierra Leone in Den Haag gegen den ehemaligen liberianischen Präsidenten und mutmaßlichen Kriegsverbrecher Charles Taylor aus.
Mia Farrow lebt mit ihrer Familie in einem großen New Yorker Appartment-Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zum legendären Dakota Apartment House – dem Schauplatz von „Rosemaries Baby“ und dem Haus, vor welchem ihr Freund John Lennon, der für ihre jüngere Schwester den Song „Dear Prudence“ schreibt, 1980 erschossen wird.