Die attraktive Österreicherin wird oft als „Zeichentrick-Schönheit“ bezeichnet, sie überzeugt in zahlreichen Filmproduktionen mit Vorliebe in Rollen der Femme fatale – Marisa Mell steigt in den sechziger Jahren an der Seite von Filmgrößen wie Marcello Mastroianni, Alain Delon und Michel Piccoli zum Weltstar auf
Marisa Mell wird als Marlies Theres Moitzi am 24. Februar 1939 als Tochter einer Schulwartin im steirischen Graz geboren – schon in jungen Jahren begeistert sie sich fürs Theater. Nach dem Abschluss des Gymnasiums besucht sie zunächst in ihrer Heimatstadt die Schauspielschule Gaudernakdas und danach das Max-Reinhardt-Seminar in Wien – zu ihrer Jahrgangsstufe gehören unter anderem Senta Berger, Heidelinde Weiss und Erika Pluhar, mit der sie eine lebenslange Freundschaft verbindet. Für ihre internationale Karriere ändert sie ihren Namen in Marisa Mell. Nach dem Abschluss der Schauspielschule heiratet sie den Schweizer Henri Tucci – nach wenigen Jahren folgt die Trennung.
Ihr Filmdebüt gibt Marisa Mell 1954 „Das Licht der Liebe“ – danach folgen Auftritte in „Das Rätsel der roten Orchidee“ (1962) an der Seite von Christopher Lee, Adrian Hoven und Klaus Kinski, „French Dressing“ („Versuch’s mal auf Französisch“, 1963) und „Der letzte Ritt nach Santa Cruz“ (1963) neben Mario Adorf und Walter Giller
1963 erleidet Marisa Mell einen schweren Autounfall, bei dem sie sich schwere Gesichtsverletzungen zuzieht. Nach ihrer Genesung zieht sie nach Rom, 1968 gelingt ihr mit dem Psychothriller „Diabolik“ an der Seite von Michel Piccoli der weltweite Durchbruch. Danach sieht man sie in „Le dolci signore“ (1968) mit Ursula Andress, in „Casanova ’70“ (1970) neben Marcello Mastroianni, im „Edgar-Wallace“-Film „Das Rätsel des silbernen Halbmonds“ (1971) neben Uschi Glas und Petra Schürmann, in „L’ultima volta“ („Action Winners“, 1976), in „Casanova & Co“ mit Tony Curtis (1976) und in „La belva col mitra“ („Der Tollwütige“, 1977) neben Helmut Berger
Gegen Ende der siebziger Jahre wird es ruhiger um Marisa Mell – für die Rolle des verführerischen Vamps ist sie zu alt und große Filmangebote bleiben aus. Sie lebt jahrelang arbeitslos in Rom und ist nur noch in drittklassigen Produktionen zu sehen. Nach ihrer Rückkehr nach Wien spielt sie in einigen Theaterstücken, arbeitet für den Österreichischen Rundfunk, malt und schreibt ihre Memoiren, welche 1990 unter dem Titel „Coverlove“ erscheinen. Zuletzt sieht man Marisa Mell im Film „Ich liebe Wien“ (1991).
Marisa Mell stirbt am 15. Mai 1992 in Wien im Alter von dreiundfünfzig Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Sie wird auf dem Wiener Friedhof Kahlenbergerdorf beigesetzt. 2000 wird die „Marisa-Mell-Gasse“ in Wien-Liesing nach ihr benannt.
1996 erinnert Erika Pluhar im Buch „Rückblenden einer Freundschaft“ an die außergewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden Frauen.