Der zurückhaltende Schauspieler ist vor allem als sensibler Südstaaten-Offizier Ashley Wilkes aus dem Bürgerkriegsepos „Vom Winde verweht“ bekannt – Leslie Howard überzeugt ab den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in einer nur kurzen Karriere mit romantischen Filmrollen sein vornehmlich weibliches Publikum
Leslie Howard kommt als Leslie Howard Steiner am 3. April 1893 in London zur Welt – der Sohn ungarisch-jüdischer Eltern studiert am Londoner Dulwich College und arbeitet danach in einer Bank, bereits 1914 hat er erste Auftritte in Kurzfilmen. Während des Ersten Weltkrieges kehrt er 1917 traumatisiert und schwer verwundet von der Westfront zurück.
Ab 1920 kann man Leslie Howard am New Yorker Broadway und auch auf Londoner Bühnen in Musicalrollen sehen – das Theater führt ihn später zum Film, wo er meist in Filmadaptionen der Stücke auftritt, mit denen er bereits auf der Bühne Erfolg hat. Man sieht ihn in „Outward Bound“ (1930), in „A Free Soul“ („Der Mut zum Glück“, 1931) neben Clark Gable und Norma Shearer, in „Smilin’ Through“ („Liebesleid“, 1932), in „The Animal Kingdom“ (1932) mit Myrna Loy, in „Berkeley Square“ (1933), in „Of Human Bondage“ (1934) neben Bette Davis, in „British Agent“ (1934), in „The Scarlet Pimpernel“ („Die scharlachrote Blume“, 1934), in „The Petrified Forest“ („Der versteinerte Wald“, 1936) neben Bette Davis und Humphrey Bogart, in „Pygmalion“ („Der Roman eines Blumenmädchens“, 1938) und in „Intermezzo, A Love Story“ („Intermezzo“, 1939) mit Ingrid Bergman
Der größte Erfolg von Leslie Howard ist die Rolle des Ashley Wilkes in „Gone Withe The Wind“ („Vom Winde verweht“, 1939) an der Seite von Vivien Leigh, Clark Gable, Olivia de Havilland und Hattie McDaniel. Eigentlich möchte er diese Rolle gar nicht übernehmen, da er sich für zu alt für die Rolle hält.
Seine letzten Filmauftritte hat Leslie Howard in „Pimpernel Smith“ (1941), im Propagandafilm „Forty-Ninth Parallel (1941) und in „The First Of The Few“ (1941).
Als in Europa der Zweite Weltkrieg ausbricht, kehrt Leslie Howard nach England zurück um an Unterhaltungsveranstaltungen für die britischen Soldaten an der Front teilzunehmen. Als er für eine Film-Werbetour Lissabon besucht, wird er am 1. Juni 1943 auf dem Rückflug über dem Golf von Biscaya von der Deutschen Luftwaffe abgeschossen – der deutsche Geheimdienst vermutetet Winston Churchill in dem Flugzeug.