Sie legt eine bemerkenswerte Karriere hin, in den achtziger Jahren noch als singender Wellensittich verspottet, zählt sie heute zu den erfolgreichsten Popsängerinnen aller Zeiten und gilt als Stil-Ikone ersten Ranges – Kylie Minogue feiert Welterfolge mit zahlreichen Dance-Hits und wird rund um den Globus von einer riesigen Fangemeinde verehrt
Kylie Ann Minogue wird am 28. Mai 1968 als erstes von drei Kindern im australischen Melbourne geboren – ihr Vater Ron ist Buchhalter und ihre Mutter Carol Ballett-Tänzerin. Sie tritt mit ihrer jüngeren Schwester Dannii bereits als Kind in australischen Fernsehsendungen auf. Mit einer Rolle in der TV-Serie „Neighbours“ („Nachbarn“) gelingt ihr 1986 der Durchbruch und schon bald avanciert sie zu einer der beliebtesten TV-Darstellerinnen Australiens.
Im Rahmen eines Fußball-Benefizspiels singt Kylie Minogue 1987 den ursprünglich von Little Eva gesungenen Hit „The Loco–Motion“ und erhält daraufhin einen ersten Plattenvertrag – der Song schafft noch im selben Jahr den Sprung auf den ersten Platz der australischen Charts. Sie wird vom englischen Produzententeam Stock/Aitken/Waterman unter Vertrag genommen und ihre erste internationale Single-Veröffentlichung „I Should Be So Lucky“ stürmt 1988 weltweit die Hitparaden.
Während Kylie Minogue in den achtziger Jahren von Musikkritikern weitgehend ignoriert und als zweitklassige Madonna abgetan wird, genießt sie die Sympathie vieler Jugendlicher und verbucht in jener Zeit einen Chart-Erfolg nach dem anderen. Zusammen mit Jason Donovan nimmt sie 1989 das Duett „Especially For You“ auf und erreicht damit vorläufig den Höhepunkt ihrer Karriere.
1990 erscheint mit „Better The Devil You Know“ und „Step Back In Time“ eine reifere Kylie Minogue auf der Bildfläche – mit ihrer Abkehr vom Bubblegum-Sound ihrer vorigen Songs wird aus der biederen Tanzmaus eine Club-Diva und somit eine perfekte Projektionsfläche für die internationale Gay-Community, die die Australierin von nun an verehrt.
1992 beendet Kylie Minogue die Zusammenarbeit mit Stock/Aitken/Waterman und veröffentlicht 1994 die von den „Pet Shop Boys“ produzierte Single „Confide In Me“, die zwar kein großer Erfolg wird, aber das erste Mal die Kritiker aufhorchen lässt. Spätestens mit dem Duett „Where The Wild Roses Grow“, dass Kylie Minogue 1995 mit Nick Cave aufnimmt, wird sie nun ernstgenommen – der Song erhält zahlreiche Preise und wird zu ihrem größten Erfolg während der neunziger Jahre. Ihr für 1997 geplantes Album „Impossible Princess“ wird wegen des Todes von Prinzessin Diana nicht veröffentlicht..
Mit dem stark vom Stil der Siebziger-Discomusik geprägten Album „Light Years“ gelingt Kylie Minogue gegen Ende des letzten Jahrhunderts ein sensationelles Comeback – die erste Single daraus „Spinning Around“ katapultiert sich weltweit in die Chart. Auch „Kids“ – im Duett mit Robbie Williams – und „Your Disco Needs You“ platzieren sich in den Hitparaden. Für das Image zu „Light Years“ stilisiert sich Kylie Minogue mehr denn je als Sexsymbol und bedient sich einer Camp-Ästhetik, wodurch sie vor allem in der Gay-Community weiter an Popularität gewinnt.
Bei der Abschlussfeier der Olympischen Sommerspiele 2000 in Sydney singt Kylie Minogue den „ABBA“-Klassiker „Dancing Queen“.
2001 landet Kylie Minogue mit „Can’t Get You Out Of My Head“ aus ihrem achten Studioalbum „Fever“ den bislang größten Hit ihrer Karriere – der Song erklimmt weltweit die Hitparaden und das Album avanciert mit fast sieben Millionen verkauften Einheiten zum fulminanten Erfolg. 2002 startet Kylie Minogue ihre „Fever-Tour“, die sie erneut nach Deutschland führt – in dieser Zeit inszeniert sich Kylie Minogue als futuristisches Pin-Up-Girl.
2004 veröffentlicht Kylie Minogue das Album „Body Language“, das besonders von Musikkritikern gelobt wird – die darauf enthaltenen Stücke „Slow“, „Red Blooded Woman“ und „Chocolate“ können respektable Chart-Positionen vorweisen. 2004 legt sie mit „Ultimate Kylie“ ihr zweites offizielles Greatest-Hits-Album vor und der Hit „I Believe In You“ beschert ihr im vierten Jahr in Folge eine „Grammy“-Nominierung in der Kategorie „Best Dance Recording“.
Mit den nächsten Alben „X“ (2007), „Aphrodite“ (2010) und „Kiss Me Once“ (2014) sowie dem Weihnachtsalbum „Kylie Christmas“ kann Kylie Minogue nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen – doch dank ihrer großen Fangemeinde verkaufen diese sich immer noch gut.
2005 wird bei Kylie Minogue Brustkrebs diagnostiziert, den sie nach eigenen Angaben überwunden hat.
Neben ihrer Musikkarriere erweist sich Kylie Minogue auch auf anderen Feldern als geschäftstüchtig – neben einem eigenen Parfum entwirft sie Bettwäsche und diverse Heimtextilien sowie eine Bademodenlinie für ein schwedisches Textilhaus.
Weil sie eine der größten Entertainerinnen aller Zeiten und eine Ikone des Pop und Stils ist wird Kylie Minogue 2007 als erste Frau überhaupt mit dem „Music Industry Trust Award“ geehrt. Von der britischen Königin Elisabeth II. wird sie als Officer in den „Order Of The British Empire“ aufgenommen und 2008 mit dem französischen Kulturorden „Ordre des Arts et des Lettres“ geehrt. 2011 wird ihr Hit „I Should Be So Lucky“ zum australischen Kulturgut erklärt.
Nach Beziehungen zum Popstar Jason Donovan, dem verstorbenen „INXS“-Sänger Michael Hutchence und dem französischen Schauspieler Olivier Martinez ist Kylie Minogue zur Zeit Single.