Er ist attraktiv, charmant und modern und derzeit „Everybody’s Darling“ auf dem internationalen Parkett – als kanadischer Premier vertritt Justin Trudeau mit jugendlicher Lockerheit sein Land und wird als Vertreter einer neuen Politikergeneration wie ein Popstar gefeiert
Justin Pierre James Trudeau wird am 25. Dezember 1971 in Ottawa in der kanadischen Provinz Ontario als ältester Sohn des ehemaligen kanadischen Premierministers Pierre Trudeau und dessen Frau Margaret Trudeau geboren – seine Vorfahren kommen unter anderem aus Schottland. Nachdem sich seine Eltern 1977 trennen, wächst er zusammen mit seinen jüngeren Brüdern Alexandre und Michel bei seinem Vater in der Residenz des kanadischen Regierungschefs in Montreal auf.
Nach dem Besuch des Gymnasiums studiert Justin Trudeau in Montreal Literaturwissenschaft – 1994 schließt er das Studium mit einem Bachelor of Arts ab. Danach unterrichtet er in Vancouver Sozialkunde, Mathematik und Französisch und studiert von 2002 bis 2003 Ingenieurwesen sowie einige Semester Umweltgeographie an der Universität Montreal.
Durch seinen Vater – der mit einer kurzen Unterbrechung von 1968 bis 1984 kanadischer Premierminister ist – wird Justin Trudeau früh mit dem politischen Alltagsgeschäft konfrontiert. Bereits als Kind begegnet er Persönlichkeiten wie Margaret Thatcher, Prinzessin Diana und Ronald Reagan und erfährt früh die Schattenseiten des politischen Lebens – auch wenn er zunächst nicht vorhat, eine politische Laufbahn einzuschlagen, unterstützt er früh die Liberale Partei Kanadas.
Größere Bekanntheit erlangt Justin Trudeau im Jahr 2000 durch seine vielbeachtete Trauerrede beim Staatsbegräbnis für seinen Vater – fortan wird er von fortschrittlichen Kanadiern als politischer Hoffnungsträger gefeiert und in künftigen Schattenkabinetten als Minister für diverse Fachbereiche gehandelt. Seit 2008 ist Justin Trudeau Abgeordneter im Kanadischen Unterhaus, seit 2013 Vorsitzender der Liberalen Partei Kanadas und seit 2015 als Nachfolger des konservativen Stephen Harper der dreiundzwanzigste Premierminister Kanadas.
Justin Trudeau gilt als sehr fortschrittlich – er setzt sich für die Legalisierung von Cannabis ein und inszeniert sich gekonnt in den sozialen Netzwerken. Politischen Nationalismus bezeichnet er als „alte Idee aus dem 19. Jahrhundert“ und auf die Frage, warum sein Kabinett zur Hälfte aus Frauen bestehe, antwortet er: „Weil wir 2015 haben.“
Justin Trudeau ist sozial sehr engagiert – unter anderem unterstützt er Hilfsprojekte für benachteiligte Jugendliche, er unterstützt mit öffentlichen Auftritten die kanadische Lgtb-Bewegung und setzt sich – nachdem sein Bruder Michel bei einem Lawinenunglück ums Leben kommt – für mehr Sicherheit im Wintersport ein. 2004 eröffnet er zusammen mit seinem Bruder Alexandre an der Universität von Toronto das „Trudeau Centre for Peace and Conflict Studies“.
2007 spielt Justin Trudeau eine Hauptrolle in der zweiteiligen TV-Produktion „The Great War“ über die Beteiligung Kanadas am Ersten Weltkrieg. Aufsehen erregt er 2012, als er im Rahmen einer Benefizveranstaltung gegen den konservativen Senator Patrick Brazeau zu einem Boxkampf antritt, den er gewinnt.
Seit 2005 ist Justin Trudeau mit seiner ehemaligen Schulfreundin Sophie Grégoire verheiratet – zusammen haben sie zwei Söhne und eine Tochter. Die Familie lebt in der kanadischen Hauptstadt Ottawa.