Mit Würde, Integrität und Aufrichtigkeit stellt er den ehrenwerten Gentleman dar, denn Schurkenrollen liegen ihm nicht – Gregory Peck zählt jahrzehntelang zu den erfolgreichsten und populärsten Charakterdarstellern Hollywoods. Bekannt wird er vor allem als Kapitän „Ahab“ in „Moby Dick“, als Sensationsreporter in „Ein Herz und eine Krone“ und als Anwalt in „Wer die Nachtigall stört“
Gregory Peck wird am 5. April 1916 im kalifornischen La Jolla unter dem Namen Eldred Gregory Peck als Sohn eines irisch-stämmigen Apothekers geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern wächst er bei seiner Großmutter auf und besucht eine römisch-katholische Militärschule in Los Angeles. Danach besucht er kurz die San Diego State University, 1936 schreibt er sich an der University Of California in Berkeley ein, wo er Mitglied der Rudermannschaft wird. An der Universität kommt er erstmals mit der Schauspielerei in Berührung und geht nach Ende des Studiums nach New York um im Neighborhood Playhouse Schauspielunterricht zu nehmen. Nebenher jobbt er als Fahrer, Wachmann, Kirmes-Schreier, Touristenführer im Rockefeller-Center und als Dressman.
Sein Broadwaydebüt gibt Gregory Peck 1942 als Hauptdarsteller in Emlyn Williams „Morning Star“, 1944 feiert er mit „Days Of Glory“ sein Hollywood-Debüt. Bereits für seinen zweiten Film „The Keys Of The Kingdom“ („Schlüssel zum Himmelreich“, 1944) wird er für den „Oscar“ nominiert. Insgesamt wird Gregory Peck fünfmal als bester Schauspieler für einen „Oscar“ nominiert – 1962 erhält er die begehrte Film-Trophäe für seine Darstellung in „To Kill A Mockingbird“ („Wer die Nachtigall stört“).
Wegen einer Rückenverletzung wird Gregory Peck nicht zum Militärdienst eingezogen. Während seine männlichen Kollegen in der Armee und im Krieg sind, ist er einer der wenigen Schauspieler, die Hollywood zu dieser Zeit zur Verfügung stehen und mit seiner stattlichen Größe auch sehr gefragt – zeitweise gilt er attraktivster Darsteller in Hollywood. Gregory Peck brilliert in zwei Hitchcock-Filmen – 1945 in „Spellbound“ („Ich kämpfe um dich“) neben Ingrid Bergman und 1947 in „The Paradine Case“ („Der Fall Paradin“). Während der fünfziger und sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts kann man ihn in zahlreichen Filmen sehen, so in „Captain Horatio Hornblower“ („Des Königs Admiral“, 1952), „The Snows Of Kilimanjaro“ („Schnee am Kilimandscharo“, 1952) neben Ava Gardner und Hildegard Knef, in „Roman Holiday“ („Ein Herz und eine Krone“, 1953) mit Audrey Hepburn, in „The Purple Plain“ („Flammen über Fernost“, 1954), in „Moby Dick“ (1956), in „On The Beach“ („Das letzte Ufer“, 1959) neben Fred Astaire und in „Arabesque“ („Arabeske“, 1966) an der Seite von Sophia Loren
Schon in den siebziger Jahren werden Gregory Pecks Filmauftritte seltener – er spielt in „The Omen“ („Das Omen“, 1976), in „The Boys From Brazil“ (1978) neben Laurence Olivier und steht 1989 mit Jane Fonda in „Old Gringo“ vor der Kamera, auch in „Other People’s Money“ („Das Geld anderer Leute“, 1991) hat er eine Rolle neben Danny DeVito. Zuletzt kann man ihn 1998 in der Fernsehserie „Moby Dick“ sehen, in der er in einem Cameo-Auftritt den Prediger Mapple verkörpert.
1964 wird Gregory Peck in den „National Council Of Arts“ berufen, von 1967 bis 1970 ist er Präsident der „Academy Of Motion Picture Arts And Sciences“, auch ist er Mitbegründer des „American Film Institute“. 1967 erhält er für sein Engagement den „Jean Hersholt Humanitarian Award“, 1989 wird er mit dem „Life Achievement Award“ des „American Film Institute“, 1993 mit dem „Goldenen Bären“ der Berliner Filmfestspiele für sein Lebenswerk und 1995 mit einem französischen „Ehren-César“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Gregory Peck ist zweimal verheiratet – von 1942 bis 1955 mit Greta Kukkonen – aus der Ehe gehen die Söhne Jonathan, Stephen und Carey hervor. Bis zu seinem Tod ist er mit der Französin Veronique Passani verheiratet, mit der er die Kinder Tony und Cecilia hat.
Gregory Peck stirbt am 12. Juni 2003 im Alter von siebenundachtzig Jahren in seinem Haus in Los Angeles an den Folgen einer Lungenentzündung – er wird in der Cathedral Of Our Lady Of The Angels in Los Angeles beigesetzt.