Sie ist die erste Sängerin, die es mit einem Disco-Album an die Spitze der internationalen Charts schafft – Gloria Gaynor macht mit ihrem „Philadelpia-Sound“ in den siebziger Jahren die Disco-Musik massentauglich und schreibt mit der unverwüstlichen Hymne „I Will Survive“ Musikgeschichte
Gloria Gaynor wird am 7. September 1949 in Newark im US-Bundesstaat New Jersey geboren. In den sechziger Jahren singt sie zunächst bei der Jazzband „The Soul Satisfiers“, bis sie 1965 mit „She’ll Be Sorry/Let Me Go Baby“ ihre erste nur mäßig erfolgreiche Solo-Single herausbringt.
Ihren großen Durchbruch feiert Gloria Gaynor 1975 mit ihrem Album „Never Can Say Goodbye“. Die erste Seite des Albums besteht lediglich aus den drei Titeln „Honey Bee“, „Never Can Say Goodbye“ und „Reach Out, I’ll Be There“ – da zwischen den einzelnen Tracks keine Pausen bestehen wird der fast neunzehnminütige Tanzmarathon häufig in den Clubs gespielt und findet als „Disco-Suite“ bald zahlreiche Nachahmer. Nach dem großen Erfolg ihres ersten Albums veröffentlicht Gloria Gaynor noch im selben Jahr den Nachfolger „Experience Gloria Gaynor“, dieser kann jedoch nicht an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen.
1978 meldet sich Gloria Gaynor wieder in den Hitparaden zurück – mit dem heute als Klassiker geltenden „I Will Survive“ katapultiert sie sich in den internationalen Charts auf die obersten Plätze. Der Titel, der auf dem Album „Love Tracks“ erscheint, ist ursprünglich nur die B-Seite der Single „Substitute“ – dieser wird 1979 von der australischen Girl-Group „Clout“ zum Hit. Doch dank der Discjockeys gerät „I Will Survive“ zum Überraschungshit – noch heute fehlt das Lied auf keiner hochkarätigen Dance-Veranstaltung. Die internationale Gay-Community wählt den Song zu ihrer Hymne und zur trotzigen Durchhalteparole während der Aids-Welle in den achtziger Jahren.
Nach dem Verschwinden des Disco-Sounds wird es ruhiger um Gloria Gaynor – 1984 setzt sie mit „I Am What I Am“ ein Werk in die Welt, das sie weltweit zur Ikone der Transsexuellen macht. Der Song wird ursprünglich von Jerry Herman für das Musical „La Cage aux Folles“ komponiert. Danach versucht sie sich in TV-Serien und auf der Musical-Bühne – jedoch stets als Nebendarstellerin.
Gloria Gaynor gehört zu den wenigen Künstler weltweit, die in den großen Hallen spielen, jedoch nur wenige Hits in den Charts vorweisen können. 2002 bringt die Sängerin nach achtzehn Jahren Pause ein neues Album heraus – die beiden Singles „Just Keep Thinking About You“ und „I Never Knew“ steigen in den amerikanischen Dance-Charts bis auf den ersten Platz.
2005 wird Gloria Gaynor mit ihrem Lebenswerk und dem Evergreen „I Will Survive“ in die „Dance Music Hall Of Fame“ aufgenommen.