Er hat in seiner langen Karriere keinen einzigen Nummer-1-Hit, ist den meisten Menschen hierzulande völlig unbekannt und dennoch in der Popwelt eine Ausnahmeerscheinung – mit seinem vielfältigen Gesamtwerk gehört Elvis Costello zu den einflussreichsten Musikern der letzten Jahrzehnte
Elvis Costello kommt am 25. August 1954 in London als Declan Patrick MacManus zur Welt – er ist der Sohn des in den fünfziger und sechziger Jahren erfolgreichen Musikers Ross McManus und wächst in der britischen Hauptstadt auf. Als er siebzehn Jahre alt ist, lassen sich seine Eltern scheiden – er zieht mit seiner Mutter nach Birkenhead, wo er mit einem Freund das Folk-Duo „Rusty“ gründet. Zurück in London tritt er unter dem Namen D. P. Costello in diversen Folk-Clubs auf.
1977 ändert Declan Patrick MacManus seinen Namen in Elvis Costello – nach seinem Vorbild Elvis Presley und dem Namen seiner Urgroßmutter – und veröffentlicht mit „My Aim Is True“ sein erstes Album, dass sich sehr erfolgreich verkauft und ihn über Nacht bekannt macht. In jener Zeit erinnert er mit seiner großen Brille an Buddy Holly. Mit „Watching The Detectives“ hat Elvis Costello einen Single-Hit in den britischen Charts und 1978 wird er für einen „Grammy“ als „Bester Newcomer“ nominiert.
Auch Elvis Costellos Nachfolgealben „This Year’s Model“ und „Armed Forces“ verkaufen sich besonders in Großbritannien hervorragend – „This Year’s Model“ wird bei einer Umfrage des Musikmagazins „Rolling Stone“ auf Platz 98 der fünfhundert besten Alben aller Zeiten gewählt.
Zu Beginn der achtziger Jahre wandelt sich die Musik von Elvis Costello stilistisch vom Punk zum Pop. Er produziert die britischen New-Wave-Bands „The Specials“ und „The Pogues“, bringt mit „Get Happy!“ sein viertes Album heraus und verbucht mit „I Can’t Stand Up For Falling Down“ einen weiteren Hit in den britischen Charts.
1985 singt Elvis Costello beim legendären Benefiz-Konzert „Live Aid“ den „Beatles“-Klassiker „All You Need Is Love“.
In den folgenden Jahrzehnten veröffentlicht Elvis Costello knapp dreißig Alben, auf denen er musikalisch von Country bis Rock und Pop durch sämtliche Musikgenres reist – er gewinnt eine treue und begeisterte Fangemeinde und avanciert in der Popwelt zum ewigen Geheimtipp.
Seit den neunziger Jahren gilt Elvis Costellos Interesse vermehrt der klassischen Musik – trotzdem ist er weiterhin in der Popszene tätig. 1994 singt er zusammen mit Tony Bennett und 1997 ist er im Film „Spice World“ von den „Spice Girls“ zu sehen. Er musiziert mit Paul McCartney, covert Songs von Charles Aznavour und beteiligt sich an den Film-Soundtracks von „The Big Lebowsky“, „Notting Hill“ und „Austin Powers 2“.
Zusammen mit der schwedischen Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter veröffentlicht Elvis Costello 2001 das Album „For The Stars“ – damit kann er nach vielen Jahren auch in Deutschland wieder eine Chartplatzierung feiern.
Als 2005 der Hurrikan Katrina die US-Metropole New Orleans verwüstet, tritt Elvis Costello bei Benefizkonzerten für die Opfer der Katastrophe auf. Zu einem Skandal kommt es 2010, als er ein Konzert in Israel absagt, um gegen die schlechte Behandlung der palästinensischen Bevölkerung zu protestieren.
2003 wird Elvis Costello in die „Rock And Roll Hall Of Fame“ aufgenommen und 2015 veröffentlicht er seine Autobiografie „Unfaithful Music & Disappearing Ink“.
Elvis Costello ist dreimal verheiratet – nach Ehen mit Mary Burgoyne, mit der er einen Sohn hat, und Cait O’Riordan ist er seit 2003 mit der kanadischen Jazzpianistin und Sängerin Diana Krall verheiratet, gemeinsam haben sie Zwillinge.