Sie ist coole Rockerbraut, skandalumtostes Bad Girl und Amerikas blondestes Gift – Courtney Love ist sich für keine Schlagzeile zu schade, mit inszenierten Geschmacklosigkeiten beherrscht sie jahrelang die Medien und gefällt sich in der Rolle der berühmtesten Witwe der Welt
Courtney Love wird am 9. Juli 1964 als Tochter von Hank Harrison und Linda Carroll in San Francisco geboren – ihre Großmutter ist die Schriftstellerin Paula Fox. Bereits als Kind wird sie zwischen Verwandten und Heimen hin- und her geschoben und hat durch die verschiedenen Ehen ihrer Mutter in ihren ersten Lebensjahren drei Nachnamen.
Courtney Love lebt eine Zeit lang in einer Hippie-Kommune in Neuseeland und Portland im US-Bundesstaat Oregon und wird mit vierzehn Jahren wegen Ladendiebstahls in eine Besserungsanstalt gesteckt. Als junge Frau arbeitet sie als Stripperin in Japan, Taiwan und Alaska und singt in den Bands „Hole“, „Sugar Baby Doll“ und „Faith No More“. Erste schauspielerischen Erfahrungen macht sie mit Rollen in der US-Serie „Quincy“ und neben Gary Oldman im Film „Sid & Nancy“ (1986).
In den Fokus der Weltöffentlichkeit erlangt Courtney Love 1994 durch den Selbstmord ihres Mannes Kurt Cobain – dem Sänger der Kultband „Nirvana“ – mit dem sie seit 1992 verheiratet ist und eine gemeinsame Tochter hat. Nicht wenige „Nirvana“-Fans geben ihr eine Mitschuld am Tod ihres Mannes. Auch wenn die Drogenexzesse des Skandal-Paares legendär sind und diverse Verschwörungstheorien ein dunkles Licht auf die Ex-Frau des Rockstars werfen, weist Courtney Love sämtliche Vorwürfe von sich und geht 1998 gegen die Veröffentlichung der Filmdokumentation „Kurt & Courtney“ sogar gerichtlich vor.
Die Publicity um den Tod ihres Mannes weiß Courtney Love in den folgenden Jahren geschickt zu nutzen – sie erhält zahlreiche Rollenangebote und spielt in Filmen wie „Basquiat“ (1996) neben Benicio del Toro, Jeffrey Wright und David Bowie, „Feeling Minnesota“ („Minnesota“, 1996) mit Keanu Reeves und Cameron Diaz, „The People vs. Larry Flynt“ („Larry Flynt – Die nackte Wahrheit“, 1996), „200 Cigarettes“ („Eine Nacht in New York“, 1999) mit Ben Affleck, „Man On The Moon“ („Der Mondmann“, 1999) an der Seite von Jim Carrey und Danny DeVito und „Trapper“ („24 Stunden Angst“, 2002) neben Charlize Theron und Kevin Bacon.
In der US-amerikanischen Öffentlichkeit inszeniert sich Courtney Love jahrelang als schillernde Skandalnudel, der es bravourös gelingt, aus dem Tod ihres Mannes Kapital zu schlagen – medienwirksam streitet sie sich mit den Ex-Mitgliedern von „Nirvana“ um Tantiemen, sie veräußert den Song-Katalog der Band und schreckt nicht davor zurück, den Abschiedsbrief von Kurt Cobain für viel Geld zu verkaufen. Auch ihre Drogenexzesse sorgen in regelmäßigen Abständen für Schlagzeilen.
In den letzten Jahren wird es ruhiger um Courtney Love – sie übernimmt einige Rollen in US-Serien wie „Sons Of Anarchy“, „Revenue“ und „Empire“ und veröffentlicht 2004 in Zusammenarbeit mit der Musikproduzentin Linda Perry mit „America’s Sweetheart“ ihr erstes Soloalbum.