In Rollen von Farmern, Patriarchen und Sheriffs verkörpert er wie kaum ein anderer Schauspieler das konservative und patriotische Amerika – Burl Ives spielt in zahlreichen Filmklassikern mit und macht sich mit seiner sonoren Stimme als erfolgreicher Sänger einen Namen
Burl Icle Ivanhoe Ives kommt am 14. Juni 1909 in Hunt City im US-Bundesstaat Illinois als Sohn des Farmers Levi Ives und dessen Frau Cordelia zur Welt – mit seinen Geschwistern Audry, Artie, Clarence, Argola, Lillburn und Norma wächst er im ländlichen Illinois auf, als Kind ist er bei den Pfadfindern aktiv.
In Charleston besucht Burl Ives das Eastern Illinois State Teachers College, was er ohne Abschluss verlässt. Als junger Mann reist er mit seinem Banjo durch die USA, in Utah wird er deswegen für kurze Zeit wegen Herumtreiberei inhaftiert. Gegen Ende der dreißiger Jahre besucht er die New Yorker Schauspielschule „Juilliard School“.
In den vierziger Jahren ist Burl Ives Gastgeber der populären Radiosendung „The Wayfaring Stranger“, in jener Zeit feiert er große Erfolge als Folksänger – zu seinen größten Hits zählen „Lavender Blue“, „Foggy Foggy Dew“, „Blue Tail Fly“ und „Big Rock Candy Mountain“. Ab den sechziger Jahren hat er mit Country-Songs wie „A Little Bitty Tear“, „Call Me Mr In-Between“ und „Funny Way Of Laughing“ mehrere Chart-Erfolge. Sein erfolgreichstes Stück „Holly Jolly Christmas“ ist heute ein Weihnachtsklassiker.
Während des Zweiten Weltkrieges wird Burl Ives bei der US-Army für die Truppenbetreuung eingesetzt – für die amerikanischen Soldaten singt er Songs wie „Dear Mr. President“ und „Reuben James“.
Ab den vierziger Jahren ist Burl Ives in zahlreichen Filmproduktionen zu sehen – unter anderem spielt er in „Smokie“ („König der Prärie“, 1946), in „East Of Eden“ („Jenseits von Eden“, 1955) neben James Dean, in „Cat On A Hot Tin Roof“ („Die Katze auf dem heißen Blechdach“, 1958) an der Seite von Elizabeth Taylor, Paul Newman, Madeleine Sherwood und Judith Anderson, in „The Big Country“ („Weites Land“, 1958) neben Gregory Peck und Jean Simmons – wofür er einen „Oscar“ und einen „Golden Globe“ als bester männlicher Nebendarsteller gewinnt – und in „Our Man In Havana“ („Unser Mann in Havanna“, 1960) neben Alec Guinness und Maureen O’Hara.
1948 veröffentlicht Burl Ives seine Autobiografie „The Wayfaring Stranger“.
In den fünfziger Jahren kooperiert Burl Ives mit dem Komitee für unamerikanische Umtriebe und denunziert mehrere Kollegen – darunter den Folksänger Pete Seeger – als Kommunisten.
Ab den späten sechziger Jahren ist Burl Ives vermehrt im Fernehen zu sehen – unter anderem in der beliebten TV-Serie „Little House On The Prairie“ („Unsere kleine Farm“). Mit seiner tiefen Stimme gilt er auch als gefragter Sprecher – man kann ihn im Puppenfilm „Rudolph The Red-Nosed Reindeer“ („Rudolf mit der roten Nase“, 1964), bei „Pinocchio“ (1968) und in der Serie „Roots“ (1977) hören.
Zuletzt spielt Burl Ives in „White Dog“ („Der weiße Hund von Beverly Hills“, 1982) und im Filmdrama „Two Moon Junction“ (1988) neben Louise Fletcher – 1989 zieht er sich ins Privatleben zurück.
Von 1945 bis 1971 ist Burl Ives mit der Drehbuchautorin Helen Peck Ehrlich verheiratet – gemeinsam haben sie Sohn Alexander. Danach heiratet er Dorothy Koster Paul.
Burl Ives stirbt am 14. April 1995 im Alter von fünfundachtzig Jahren in seinem Haus in Anacortes im US-Bundesstaat Illinois an den Folgen eines Krebsleidens. Er wird auf dem nahegelegenen Mound-Cemetery beigesetzt.