Mit seinen lasziven Songs gilt der Sänger mit der Samtstimme als Synonym für Rhythm & Blues – Barry White ist in den siebziger Jahren mit Titeln wie „You’re The First, The Last, My Everything“ und „Can’t Get Enough Of Your Love“ international erfolgreich. Der auch als „König des Schlafzimmer-Souls“ bezeichnete Texaner verkauft mehr als hundert Millionen Platten und wird mit zahlreichen Preisen geehrt
Barry White kommt am 12. September 1944 in Galveston im US-Staat Texas als Barrence Eugene Carter zur Welt – als Sohn von Sadie Carter und Melvin White wächst er in Watts in Los Angeles unter ärmlichen Bedingungen auf. Erst später nimmt er mit White den Namen seines Vaters an. Bereits mit elf Jahren ist er auf der Single „Goodnight My Love“ von Jesse Belvin am Klavier zu hören. Dies hat er seiner Mutter zu verdanken – einer Klavierlehrerin – die aus ihrem Sohn einen Pianisten machen möchte.
Zu Beginn der sechziger Jahre ist Barry White unter dem Namen Barry Lee Mitglied bei den Bands „The Upfronts“, „The Majestics“ und „The Atlantics“ und kann dann mit seiner selbst gegründeten weiblichen Gesangsgruppe „Love Unlimited“ erste Erfolge verbuchen. Die Formation, die aus Diana Taylor und den Schwestern Glodean James und Linda James besteht, hat mit „Walkin‘ In The Rain With The One I Love“ und „From A Girl’s Point Of View“ im typischen damals angesagten „Philadelphia-Sound“ einige Hits, mit der Sängerin Glodean James ist Barry White später verheiratet. Danach veröffentlicht er unter dem Namen „Love Unlimited Orchestra“ einige Alben mit Instrumentaltiteln – der größte Erfolg ist 1973 das „Love’s Theme“.
1973 veröffentlicht Barry White sein erstes Solo-Album „I’ve Got So Much To Give“ – der Titel daraus „I’m Gonna Love You Just A Little More Baby“ steigt in US-Charts ein. Auch die Songs „Never Gonna Give Ya Up“ (1973) und „Can’t Get Enough Of You’r Love Baby“ (1974) stürmen die Hitparaden, 1974 feiert Barry White mit dem Mega-Hit „You’re The First, The Last, My Everything“ seinen größten Erfolg. Zwischen 1973 und 1975 schreibt der Sänger insgesamt elf Musik-Alben und befindet sich in der Mitte der siebziger Jahre auf dem absoluten Höhepunkt seiner Karriere – mit seinen Liedern erwirbt er sich den Titel „King Of Soft Soul“. Bereits gegen Ende der siebziger Jahre nimmt der Erfolg des Sängers ab, der Soul im Stil von Disco-Musik ist nicht mehr gefragt – 1978 hat er mit „Your Sweetness Is My Weakness“ seinen letzten Hit.
Erst in den neunziger Jahren meldet sich Barry White zurück, singt im Duett mit Tina Turner den Titel „In Your Wildest Dreams“ und veröffentlicht 1994 das Album „The Icon Is Love“, diverse Künstler wie Lisa Stansfield, Chaka Khan, Robbie Williams oder „Simply Red“ covern seine Songs. Durch Gastauftritte in den populären TV-Serien „Ally McBeal“ und den „Simpsons“ sorgt Barry White erneut für Schlagzeilen.
Während seiner Karriere erhält Barry White mehr als hundert „Goldene Schallplatten“ und verkauft weltweit mehr als hundert Millionen Platten. 2000 wird er für sein Album „Staying Power“ mit zwei „Grammys“ ausgezeichnet und 2004 erfolgt seine Aufnahme in die „Dance Music Hall Of Fame“.
Der stark übergewichtige Sänger kämpft sein Leben lang mit den Folgen seines hohen Blutdrucks und Diabetes, ist Dialyse-Patient und erleidet 2003 einen folgenschweren Schlaganfall, der ein Fortsetzen seiner Karriere unmöglich macht. Nachdem Barry White monatelang vergeblich auf eine Spenderniere wartet, stirbt er am 4. Juli 2003 im Krankenhaus Cedars-Sinai in Los Angeles im Alter von achtundfünfzig Jahren an Nierenversagen.