Sie ist die „First Lady Of Soul“, eine der weltweit angesehensten Sängerinnen und ihr Klassiker „Respect“ gilt als Hymne aller Afroamerikaner – mit ihrer außergewöhnlichen Stimme prägt Aretha Franklin die Popmusik der vergangenen Jahrzehnte nachhaltig, sie wird mit unzähligen Preisen ausgezeichnet und heute als lebende Legende verehrt
Aretha Louise Franklin wird am 25. März 1942 in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee als Tochter des Baptistenpredigers Cecil L. Franklin geboren. Mit vier Geschwistern wächst sie in Detroit auf und kommt schon früh mit Musik in Berührung. Mit ihren Schwestern singt sie im Kirchenchor, diverse Musikgrößen wie Mahalia Jackson und Sam Cooke besuchen die Gottesdienste. Mit dreizehn Jahren nimmt Aretha Franklin ihre erste Spiritual-Platte auf, mit zwanzig Jahren spielt sie ihr erstes Popalbum ein – Songs daraus wie „Today I Sing The Blues“, „Won’t Be Long“ und „Operation Heartbreak“ platzieren sich zwar unter den Top-Ten der R’n’B-Charts, doch insgesamt findet die Platte wenig Beachtung. Nebenher tritt Aretha Franklin in kleinen Clubs auf.
Ihren Durchbruch hat Aretha Franklin 1967 mit „I Never Loved A Man (The Way I Love You)“ – die Platte verkauft sich innerhalb der ersten zwölf Wochen über eine Million Mal. Mit dem Otis Redding-Cover „Respect“ wird sie gegen Ende der sechziger Jahre endgültig zur Ikone der schwarzen Musik der USA und erwirbt sich wegen ihres engagierten Auftretens für die schwarze Bürgerrechtsbewegung landesweit einen Ruf als Kämpferin für die Rechte der Afroamerikaner. Auch wird sie von der US-Schallplatten-Akademie und Martin Luther Kings „Southern Christian Leadership Conference“ zur Sängerin des Jahres gewählt. Weitere Hits von Aretha Franklin sind „Do Right Women – Do Right Man“, „Think“, „Baby I Love You“, „Angle“, „(You Make Me Feel Like) A Natural Women“, „Chain Of Fools“ und „(Sweet Sweet Baby) Since You’ve Been Gone“.
Mit dem Niedergang der Soulmusik gegen Ende der siebziger Jahre verblasst auch der Erfolg von Aretha Franklin. Sie wendet sich zeitgemäßen Produzenten wie Luther Vandross und Narada Michael Walden zu und ihre folgenden Alben „Aretha“, „Love All The Hurt Way“ und „Who’s Zoomin‘ Who“ verkaufen sich sehr erfolgreich. Hits aus der damaligen Zeit sind sind „Jump To It“, „Get It Right“, „Freeway Of Love“, „Who’s Zooming Who“ und „Another Night“. 1980 steuert Aretha Franklin die Songs „Respect“ und „Think“ zum Film „Blues Brothers“ bei.
In den achtziger Jahren singt Aretha Franklin diverse Duette mit Künstlern wie Annie Lennox („Sisters Are Doing It For Themselves“), George Michael („I Knew You Were Waiting“), Elton John („Border Song“), Whitney Houston („It Isn’t, It Wasn’t, It Ain’t Never Gonna Be“) und James Brown („Gimme Your Love“). 1987 beweist sie mit „One Lord One Faith One Babtism“, dass sie immer noch Gospel und Soul außergewöhnlich gut interpretieren kann. 1998 springt sie für Luciano Pavarotti ein und singt Puccinis Opernarie „Nessun dorma“. Bekannt ist Aretha Franklin auch für ihre diversen Interpretationen älterer Hits („Spanish Harlem“, „I Say A Little Prayer“) sowie ihre zahlreichen Weihnachtsalben.
Aretha Franklin engagiert sich für die Kirche und für wohltätige Zwecke, sie tritt für die Aids-Hilfe auf, singt für die Veteranen des Golfkrieges und steht beim Andenken an Ella Fitzgerald auf der Bühne. Auch singt sie 1992 beim Parteitag der Demokraten, 1994 für Präsident Bill Clinton im Weißen Haus und 2009 anlässlich der Amtseinführung von US-Präsident Barack Obama.
1987 wird Aretha Franklin als erste Frau in die „Rock And Roll Hall Of Fame“ aufgenommen, 1990 gewinnt sie den „Grammy Living Legends Award“, 1994 erhält sie den „Lifetime Achievement Award“ und 2005 wird ihr die „Presidential Medal Of Freedom“ überreicht. 2007 erhält Aretha Franklin für ihr Duett mit Mary J. Blige („Holding On“) bei der fünfzigsten „Grammy“-Verleihung ihren zwanzigsten „Grammy Award“.
2005 gründet Aretha Franklin mit „Aretha Records“ ihr eigenes Plattenlabel und 2014 veröffentlicht sie das Album „Sings the Great Diva Classics“, auf dem sie Klassiker neu interpretiert.