Als eine der großen deutschen Charakterdarstellerinnen zeigt sie in zahlreichen Rollen eine enorme Wandlungsfähigkeit – Katja Riemann gehört seit den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu den renommiertesten und gefragtesten Schauspielerinnen des Landes
Katja Hannchen Leni Riemann wird am 1. November 1963 als Tochter eines Lehrers und einer Lehrerin im niedersächsischen Kirchweyhe geboren, wo sie zusammen mit einem Bruder und einer Schwester aufwächst und die Schule besucht. Schon als Teenager erweist sie sich als musisch begabt und erhält Unterricht in Ballett, Klavier, Flöte und Gitarre. Nach dem Abitur studiert sie in Hamburg Tanzpädagogik – danach besucht sie in Hannover die Hochschule für Musik und Theater und in München die Otto-Falckenberg-Schule.
Noch während ihres Studiums erhält Katja Riemann ihre erste Filmrolle im TV-Mehrteiler „Sommer in Lesmona“ (1985 – 1990) – für ihre überzeugende Darstellung darin wird sie 1987 mit dem „Adolf-Grimme-Preis“ geehrt. Danach folgen Auftritte in Filmen wie „Faust – Vom Himmel durch die Welt zur Hölle“ (1988) neben Helmut Griem, Cornelia Froboess und Axel Milberg, „Abgeschminkt!“ (1993) und „Ein Mann für jede Tonart“ (1992) mit Henry Hübchen und Gudrun Landgrebe. Bundesweite Bekanntheit erlangt Katja Riemann durch ihre Mitwirkung in der Kultkomödie „Der bewegte Mann“ (1994) an der Seite von Joachim Król, Til Schweiger und Martina Gedeck
Es folgen Auftritte in „Stadtgespräch“ (1995), „Die Apothekerin“ (1997), „Bandits“ (1997), „Comedian Harmonists“ (1997), „Rosenstraße“ (2003), „Agnes und seine Brüder“ (2004), „Bergkristall“ (2004), „Ich bin die Andere“ (2006) neben Armin Mueller-Stahl, Barbara Auer und Karin Dor, „Ein fliehendes Pferd“ (2007) mit Ulrich Tukur, „Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“ (2007) neben Helge Schneider und Ulrich Mühe, „Die Grenze“ (2010) mit Thomas Kretschmann und „Türkisch für Anfänger“ (2012). 2013 und 2015 agiert sie neben Karoline Herfurth und Uschi Glas in beiden Teilen der Erfolgskomödie „Fuck ju Göhte“ und 2015 kann man sie in „Die abhandene Welt“ (2015) an der Seite von Barbara Sukowa und Karin Dor sehen.
Für ihre Rolle in „Rosenstraße“ wird Katja Riemann 2003 bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig mit dem Preis als „Beste Darstellerin“ ausgezeichnet.
Auch auf der Theaterbühne ist Katja Riemann häufig zu sehen – so an den Münchner Kammerspielen in Botho Strauß’ „Besucher“, in Jean Racines „Phaedra“ und in Bertolt Brechts „Mann ist Mann“ sowie am Berliner Schillertheater in „Die Räuber“, „Die Ratten“ und „Weekend im Paradies“. 2007 spielt sie im Maxim-Gorki-Theater in Berlin im Stück „Sex Stadt Beziehungen“ und 2008 sieht man sie in „Drei Schwestern“ nach Anton Pawlowitsch Tschechow.
Katja Riemann macht sich auch als Musikerin einen Namen – sie ist auf dem erfolgreichen Soundtrack für den Film „Bandits“ zu hören, 2000 erscheint ihr Solo-Debüt „Nachtblende“ und 2003 folgt das englischsprachige Jazz-Album „Favourites“.
Von 1990 bis 1998 lebt Katja Riemann mit dem Schauspieler und Musiker Peter Sattmann zusammen – aus der Beziehung stammt Tochter Paula. Derzeit ist die Schauspielerin mit dem Bildhauer Raphael Alexander Beil liiert. Katja Riemann lebt in Berlin.