Mehr als dreihundert von ihr geschriebene Songs erreichen die Top-100 der US-Charts – als Stimme der Friedensbewegung und Sprachrohr einer ganzen Generation gehört Carole King mit Hits wie „Natural Woman“, „It’s Too Late“ und „The Loco-Motion“ zu den erfolgreichsten Popmusikerinnen des vergangenen Jahrhunderts
Carole King wird als Carol Klein am 9. Februar 1942 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren – bereits mit vier Jahren erhält sie Klavierunterricht und während ihrer Schulzeit beginnt sie mit dem Komponieren eigener Lieder. Auf der High School begegnet sie Neil Sedaka, der später seinen Hit „Oh! Carol“ nach ihr benennt.
Am College lernt Carole King ihren ersten Ehemann Gerry Goffin kennen – mit ihm zusammen bildet sie ein bedeutendes Songschreiber-Duo der sechziger Jahre. Während sie die Melodien komponiert, schreibt ihr Mann die Texte – unter anderem für die „Everly Brothers“, die „Beatles“, die „Drifters“, die „Byrds“, Dusty Springfield und Aretha Franklin. Ihren ersten Nummer-Eins-Hit hat Carole King mit den „Shirelles“ und deren Song „Will You Love Me Tomorrow“. Weitere von Carole King komponierte Hits sind „The Locomotion“, „Take Good Care Of My Baby“, „I Feel The Earth Move“, „One Fine Day“ und „Up On The Roof“.
In den frühen sechziger Jahren veröffentlicht Carole King auch als Sängerin einige Songs, unter anderem „It Might As Well Rain Until September“ – der Titel erreicht 1962 Platz 22 der US-Charts. Mitte der sechziger Jahre trennt sich Carole King von Gerry Goffin und geht nach Kalifornien, wo sie mit ihrem zweiten Mann – dem Bassisten Charley Larkey – und ihren beiden Töchtern Louise und Sherry in Los Angeles lebt, in engem Kontakt zu James Taylor, Joni Mitchell und vielen anderen aufstrebenden Musikern der damaligen Zeit. Mit Gerry Goffin komponiert sie jedoch auch in den folgenden Jahren noch regelmäßig Songs.
1970 veröffentlicht Carole King ihr zwar von Kritikern gelobtes, aber sonst kaum beachtetes erstes Soloalbum „Writer“, ein Jahr später folgt mit „Tapestry“ eines der erfolgreichsten Alben der Popmusik – die Künstlerin schafft mit Hits wie „So Far Away“, „It’s Too Late“, „You’ve Got A Friend“ und „Natural Woman“ einen eigenen Musikstil, der nachhaltigen Einfluss auf die Pop- und Rockmusik hat. „Tapestry“ wird mit vier „Grammys“ ausgezeichnet, verkauft sich weltweit über fünfundzwanzig Millionen Mal und bleibt fünfundzwanzig Jahre lang das bestverkaufte Album einer Solosängerin. Danach folgen die Alben „Music“ (1971), „Rhymes & Reasons“ (1972), „Fantasy“ (1973), „Wrap Around Joy“ (1974), „Thoroughbred“ (1976) und „Simple Things“ (1977).
Nach dem Tod ihres dritten Mannes und einigen weniger erfolgreichen Alben zieht sich Carole King Anfang der achtziger Jahre aus dem Musikgeschäft zurück. Die Sängerin, die sich zu Beginn der siebziger Jahre in der Friedensbewegung engagiert, macht sich in dieser Zeit für diverse Umweltschutz-Projekte stark. Erst ab dem Ende der achtziger Jahre veröffentlicht Carole King wieder in unregelmäßigen Abständen neue Alben – unterstützt wird sie dabei von Musikern wie Eric Clapton, K. D. Lang und Babyface. 1989 erreicht sie mit „City Streets“ zum einzigen Mal die deutschen Single Charts. Als Songwriterin ist Carol King weiterhin recht erfolgreich – sie schreibt unter anderem Stücke für Mariah Carey und Céline Dion. Mit dem Album „Colour Of Your Dreams (1993) und dem Hit „Now And Forever“ schafft sie auch ein kommerzielles Comeback in der Musikszene.
Zahlreiche Musikerinnen der neuen Generation wie Tori Amos oder Tracy Chapman bezeichnen Carole King als ihr Vorbild. Die Hits der Sängerin werden unzählige Male gecovert – unter anderem von Martika („I Feel The Earth Move“), Cher („Oh Not My Baby“), Kylie Minogue („The Locomotion“), Mary J. Blige („Natural Woman“) und Amy Winehouse („Will You Still Love Me Tomorrow“). 1996 erscheint das Album „Tapestry Revisited“ – darauf setzen Sänger wie Aretha Franklin, Rod Stewart, Amy Grant oder Faith Hill der Künstlerin ein musikalisches Denkmal. 1998 tritt Carole King beim „VH1 Divas“-Konzert als Überraschungsgast neben Stars wie Aretha Franklin, Shania Twain, Mariah Carey, Celine Dion und Gloria Estefan auf.
2001 veröffentlicht Carole King das von Kritikern sehr gelobte Album „Love Makes The World“ und 2004 geht sie nach mehr als zehn Jahren Bühnenpause in den USA wieder auf Konzertreise, danach folgt eine Tournee durch Australien und Neuseeland.
1987 wird Carole King in die „Songwriters Hall Of Fame“ und 1990 in die „Rock And Roll Hall Of Fame“ aufgenommen.
Carole King ist viermal verheiratet – ihre erste Ehe geht sie mit Gerry Goffin ein, gemeinsam habe sie die Töchter Louise und Sherry. Danach ist sie mit Charley Larkey und von 1977 bis zu dessen Tod 1978 mit Rick Evers verheiratet. Seit 1981 ist die Sängerin mit Rick Sorenson verheiratet.