Mit „Après toi“ gewinnt sie den Eurovision Song Contest und etabliert sich in den darauf folgenden Jahren als internationale Schlager- und Chansoninterpretin – Vicky Leandros spielt ihre Lieder in mehreren Sprachen ein, wird mit unzähligen Auszeichnungen geehrt und bis heute von ihren zahlreichen Anhängern als eine der großen Schlagerikonen verehrt
Vicky Leandros kommt als Vasiliki Papathanassiou am 23. August 1952 in Paleokastritsa auf der griechischen Insel Korfu zur Welt. Die ersten Jahre ihrer Kindheit verbringt sie in der griechischen Heimat – 1958 zieht sie mit ihren Eltern nach Hamburg. Nach der Scheidung der Eltern wächst Vicky Leandros bei ihrem Vater Leandros Papathanassiou – der bereits in Griechenland und Deutschland als Leo Leandros erfolgreich ist – auf und besucht ein Hamburger Gymnasium. Nach Gesang-, Gitarren- und Ballettunterricht wird bereits 1965 ihre erste Single „Messer, Gabel, Schere, Licht“ – welche die damals Dreizehnjährige noch unter ihrem Namen „Vicky“ veröffentlicht – ein Erfolg in Deutschland.
1967 nimmt Vicky Leandros für Luxemburg am Eurovision Song Contest in Wien teil und erreicht mit ihrem Titel „L’amour est bleu“ einen respektablen vierten Platz, das Lied wird später in der Instrumental-Version von Paul Mauriat ein internationaler Erfolg. Den Schritt zum Weltstar macht Vicky Leandros 1972 – sie nimmt erneut für Luxemburg am Eurovision Song Contest teil und kann mit ihrem Titel „Après toi“ den Sieg des Wettbewerbs davontragen. Das Lied wird in sieben Sprachen aufgenommen und verkauft sich knapp fünf Millionen Mal.
Vicky Leandros’ Gassenhauer „Theo, wir fahr’n nach Lodz“ belegt 1974 wochenlang die vorderen Plätze in den Hitparaden und avanciert im Laufe der Zeit zur Erkennungsmelodie der Sängerin. Weitere erfolgreiche Hits von Vicky Leandros sind „Auf dem Mond da blühen keine Rosen“, „Ich hab die Liebe gesehn“, „Ja, ja, der Peter, der ist schlau“, „Ich bin (wie ich bin)“ und „Ich liebe das Leben“. Auch in den achtziger Jahren ist Vicky Leandros mit „Verlorenes Paradies“ und „Grüße an Sarah“ erfolgreich, erst in den neunziger Jahren wird es ruhiger um die Sängerin – 1998 hat sie noch einen Hit mit der deutschen Cover-Version des Titanic-Songs „My Heart Will Go On“ – „Weil mein Herz Dich nie mehr vergisst“.
Vicky Leandros kann etliche internationale Charterfolge verbuchen, singt ihre Lieder in vielen Sprachen und erwirbt sich dadurch einen Status als internationaler Chansonstar. Sie tritt in den größten Stadien Europas wie der Royal Albert Hall in London und dem Pariser Olympia auf, auch sieht man sie in zahlreichen Musiksendungen im Fernsehen und als gern gesehenen Gast in Talkshows, wo sie neben anderen Grand-Prix-Veteraninnen wie Katja Ebstein, Mary Roos, Joy Fleming, Wencke Myhre und Lena Valaitis über den größten Schlager-Wettstreit Europas resümiert.
2000 produziert Vicky Leandros ein erstes Album mit eigenen Kompositionen unter dem Titel „Jetzt“. 2001 wird sie mit der „Goldenen Stimmgabel“ ausgezeichnet. 2003 folgt ein Album mit Liedern von Mikis Theodorakis. 2006 nimmt sie an der deutschen Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest mit dem Song „Don’t Break My Heart“ teil, unterliegt aber der Country-Band „Texas Lightning“ von Olli Dittrich. 2009 erscheint ihr Album „Möge der Himmel“ – auf der von Xavier Naidoo produzierten CD zeigt sich die Sängerin von einer neuen Seite – und 2010 veröffentlicht Vicky Leandros das Album „Zeitlos“ mit von ihr neu interpretierten Chanson-Klassikern.
Zu Vicky Leandros’ bisheriger Erfolgsbilanz gehören knapp fünfhundert Single- und fünfhundert Album-Veröffentlichungen – insgesamt verkauft die Sängerin weltweit über vierzig Millionen Tonträger.
Parallel zu ihrer Gesangkarriere geht die Vicky Leandros 2006 in die griechische Politik, wo sie für die sozialdemokratische PASOK-Partei ein Mandat erlangt und bis 2008 als Vizebürgermeisterin der griechischen Hafenstadt Piräus tätig ist.
Aus ihrer ersten Ehe mit Ivan Zissiadis hat Vicky Leandros einen Sohn, mit ihrem zweiten Mann Enno Freiherr von Ruffin hat sie zwei weitere Kinder – bis zur Trennung 2005 lebt sie auf dem schleswig-holsteinischen Gut Basthorst.
Heute wohnt Vicky Leandros in Berlin und Hamburg.