Man kennt ihn als eleganten englischen Gentleman aus Filmen wie „Staatsanwälte küsst man nicht“ und „Wall Street“, er schreckt aber auch nicht vor Außenseiterrollen zurück – in „Priscilla – Königin der Wüste“ brilliert er als alternde Drag-Queen und im anrührenden „Song für Marion“ kann man ihn als verbitterten alten Mann sehen. Seit mehr als vierzig Jahren gehört Terence Stamp zu den profiliertesten und gefragtesten Nebendarstellern des internationalen Filmbetriebes
Terence Stamp kommt am 22. Juli 1939 als ältester von vier Geschwistern im Londoner Stadtteil Stepney zur Welt. Während des Krieges und der Bombardierung der britischen Hauptstadt durch die Deutsche Luftwaffe zieht seine Familie mit ihm ins ländliche Plaistow, wo er von seiner Mutter Ethel, seiner Großmutter und seinen Tanten großgezogen wird – sein Vater Tom ist die meiste Zeit als Fährmann auf einem Schlepper unterwegs. Seine Schauspielausbildung absolviert Terence Stamp an der Webber Douglas Academy Of Dramatic Arts in London – eine zeitlang teilt er sich eine Wohnung mit dem Schauspieler Michael Caine
Sein Filmdebüt hat Terence Stamp an der Seite seines Entdeckers Peter Ustinov in „Billy Budd“ („Die Verdammten der Meere“, 1961) – er wird für einen „Oscar“ als „Bester Nebendarsteller“ nominiert und gewinnt einen „Golden Globe Award“ als „Bester Nachwuchsdarsteller“. Nach einer Rolle in „Terms Of Trial“ („Spiel mit dem Schicksal“, 1962) neben Laurence Olivier und Simone Signoret wird Terence Stamp 1965 für seine Rolle in „The Collector“ („Der Fänger“) bei den Filmfestspielen von Cannes als „Bester Darsteller“ ausgezeichnet.
Danach kann man Terence Stamp in „Far From The Madding Crowd“ („Die Herrin von Thornhill“, 1967) neben Julie Christie – mit der er vorübergehend liiert ist, und in „Teorema“ („Teorema – Geometrie der Liebe“, 1968) neben Silvana Mangano sehen. In den siebziger Jahren zieht er sich für einige Zeit zurück, begibt sich auf eine Weltreise, arbeitet auf einem Bio-Bauernhof auf Ibiza und lebt einige Zeit in Japan.
In „Superman“ (1978) und „Superman II“ (1980) spielt er dann an der Seite von Christopher Reeve und Gene Hackman, danach sieht man ihn in „The Hit“ („Der Profikiller“, 1984), in „Legal Eagles“ („Staatsanwälte küsst man nicht“, 1986) mit Robert Redford, in „Wall Street“ (1987) neben Michael Douglas, in „The Sicilian“ („Der Sizilianer“, 1987) neben Christopher Lambert und Barbara Sukowa, in „Young Guns“ (1988) und in „The Real McCoy“ („Karen McCoy – Die Katze“, 1993) mit Kim Basinger. 1994 steht er für die australische Drag-Queen-Komödie „The Adventures Of Priscilla, Queen Of The Desert“ („Priscilla – Königin der Wüste“) neben Hugo Weaving und Guy Pearce vor der Kamera.
Für seine Darstellung im Film „The Limey“ (1999) von Steven Soderbergh wird Terence Stamp für die „Beste männliche Hauptrolle“ für den „Independent Spirit Award 2000“ und als „Bester britischer Schauspieler“ für den „London Film Critic Circle Award“ nominiert. Auch im neuen Jahrhundert steht Terence Stamp häufig vor der Kamera – so sieht man ihn „Red Planet“ (2000), in „Valkyrie“ („Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat“) neben Tom Cruise, Kenneth Branagh, Bill Nighy und Thomas Kretschmann, in „Yes Man“ („Der Ja-Sager“, 2008), neben Matt Damon in „The Adjustment Bureau“ („Der Plan“, 2011) und in „Song For Marion“ („Song für Marion“, 2012).
Terence Stamp ist nicht nur als Schauspieler bekannt, sondern auch als Buchautor – er veröffentlicht drei Autobiografien sowie Romane und Rezeptbücher. Er hält sein Privatleben weitgehend verschlossen – seit 2002 ist er mit Elizabeth O’Rourke verheiratet.