Sie ist die unumstrittene „Mama Afrika“ und macht mit ihrem Klassiker „Pata Pata“ die westliche Welt mit afrikanischer Musik bekannt – Miriam Makeba setzt sich mit viel Engagement für Menschenrechte und gegen die südafrikanische Apartheid-Politik ein und gilt jahrelang als berühmteste Botschafterin ihres Heimatlandes
Miriam Makeba kommt am 4. März 1932 im südafrikanischen Prospect-Township in der Nähe von Johannesburg als Kind einer Haushaltshilfe und eines Lehrers zur Welt – als Jugendliche arbeitet sie wie ihre Mutter als Hausmädchen. Nachdem sie den Jazz von Ella Fitzgerald und Billie Holiday entdeckt beginnt sie ihre musikalische Laufbahn als Sängerin der Gruppen „Cuban Brothers“ und „Manhattan Brothers“ sowie des Damentrios „The Skylarks“.
Als Darstellerin im Musical „King Kong“ lernt Miriam Makeba 1959 den Trompeter und späteren Ehemann Hugh Masekela kennen. Nachdem sie im gleichen Jahr durch ihren Auftritt im Anti-Apartheid-Film „Come Back, Africa“ für Aufsehen sorgt, wird ihr die Rückreise nach Südafrika verweigert. Durch ihren Förderer und Freund Harry Belafonte gelangt sie in die USA, wo sie über Nacht zum Star avanciert – in Los Angeles und New York lauscht ihr die versammelte Jazz-Prominenz der damaligen Zeit.
Der größte musikalische Erfolg von Miriam Makeba ist 1967 der Song „Pata Pata“ – das Lied schafft es in die US-amerikanischen Charts und bis auf Platz vierzehn der deutschen Hitparade. Weitere Hits der Sängerin sind „The Click Song“, „Soweto Blues“ sowie eine Version von „Mbube“ („The Lion Sleeps Tonight“) – den sie 1962 auf der Feier zum fünfundvierzigsten Geburtstag von US-Präsident John F. Kennedy im New Yorker Madison Square Garden singt.
1963 darf Miriam Makeba zum ersten Mal vor der UNO sprechen, wo sie einen Boykott des südafrikanischen Apartheid-Regimes verlangt. Nach ihrer Hochzeit mit dem Anti-Apartheidsaktivisten Stokely Carmichael wird die Sängerin vom amerikanischen FBI überwacht – daraufhin wandern beide nach Guinea aus, wo sie bald Freunde von Präsident Ahmed Sékou Touré und dessen Frau werden.
Als erste afrikanische Künstlerin überhaupt erhält Miriam Makeba einen „Grammy“ – 1965 für das Album „An Evening With Miriam Makeba & Harry Belafonte“. 1974 tritt sie zusammen mit James Brown, B. B. King, „The Spinners“ und „The Crusaders“ im Rahmenprogramms des historischen Boxkampfes „Rumble In The Jungle“ („Der Kampf im Dschungel“) zwischen George Foreman und Muhammad Ali im zairischen Kinshasa auf.
1986 singt Miriam Makeba ein Duett mit Paul Simon auf dessen Konzert und ein Jahr später begleitet sie den Sänger auf dessen Welttournee. 1988 tritt sie zusammen mit Hugh Masekela beim „Nelson Mandela 70th Birthday Tribute Concert“ in London auf – nach drei Jahrzehnten Abwesenheit kehrt sie schließlich 1990 nach Südafrika zurück, wo sie sich in Johannesburg niederlässt. In den folgenden Jahren unterstützt sie das neue Südafrika als “Goodwill Ambassador” bei der UNO, gründet das „Makeba-Rehabilitationszentrum für Mädchen“ und engagiert sich im Kampf gegen Aids.
2005 erklärt Miriam Makeba ihren Abschied von der Bühne. Ihre letzte Welttournee führt sie durch die USA, Lateinamerika, Skandinavien und Deutschland – wo sie 2006 ihr Abschiedskonzert gibt.
Miriam Makeba wird im Laufe ihres Lebens mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht – sie erhält den „Dag-Hammarskjöld-Preis“, die „Otto-Hahn-Friedensmedaille“, den „Kora All African Music Award“ für ihr Lebenswerk sowie mit dem „Polar Music Prize“ den inoffiziellen Nobelpreis für Musik.
Miriam Makeba heiratet 1949 Gooli Kubay und bringt 1950 ihre einzige Tochter Bongi Makeba zur Welt, die 1985 stirbt. 1959 heiratet sie den Inder Sonny Pillay und von 1964 bis 1966 ist sie mit dem südafrikanischen Jazzmusiker Hugh Masekela verheiratet. Ihre letzte Ehe geht Miriam Makeba mit dem Bürgerrechtler und Black-Panther-Aktivisten Stokely Carmichael ein – sie hält von 1968 bis 1978.
Während eines Benefizkonzertes für den von der italienischen Camorra bedrohten Schriftsteller und Journalisten Roberto Saviano erleidet Miriam Makeba einen Herzinfarkt und verstirbt einen Tag später am 10. November 2008 im Krankenhaus des süditalienischen Castel Volturno.